Im Jahr 2023 wurde bereits zum 13. Mal der Mehrweg-Innovationspreis von der Deutschen Umwelthilfe und der Stiftung Initiative Mehrweg verliehen. Diese Auszeichnung würdigt herausragende Neuentwicklungen im Bereich umweltfreundlicher Mehrwegsysteme. Unter den prämierten Projekten befanden sich auch drei Initiativen im Bereich “Wein in Mehrwegflaschen”. Die Verallia Mehrweg GmbH wurde im gleichen Jahr als Tochterunternehmen der Verallia Deutschland AG gegründet, um das unternehmenseigene Wein-Mehrwegsystem zu initiieren und zu verwalten. Das Verallia-Gesamtkonzept umfasst die Entwicklung einer 0,75-Liter Wein-Mehrwegflasche, eines 6er-Komfortkastens sowie das Management der Distribution und Spülung eines nationalen Wein-Mehrwegsystems. Weitere Informationen sind unter diesem Link verfügbar.
Ebenfalls prämiert wurde die Wein-Mehrweg eG, die Anfang 2023 gegründet wurde und einen genossenschaftlich organisierten Mehrwegpool für Wein in Mehrwegflaschen betreibt. Die Wein-Mehrweg eG entwickelte eine musterrechtlich geschützte und einheitlich gekennzeichnete 0,75-Liter Mehrweg-Weinflasche. Die WMWeG steht weinproduzierenden und -abfüllenden Betrieben in ganz Deutschland offen und sorgt durch den einheitlichen Flaschenpool für eine Standardisierung der Mehrweg-Weinflaschen. Dies ermöglicht nicht nur eine Mehrfachverwendung durch unterschiedlichste Inverkehrbringer, sondern steigert auch den Wiedererkennungswert bei Verbraucher:innen. Die gemeinsame Nutzung einheitlicher Flaschen setzt sowohl für Abfüller als auch für Verbraucher:innen zusätzliche Anreize, Mehrweg nachzufragen. Weitere Details sind unter diesem Link verfügbar.
Die Getränke Hoffmann GmbH & Peter Riegel Weinimport GmbH setzen sich ebenfalls für Mehrwegflaschen im Weinbereich ein. Mit HOFFMANN‘S WEIN:BAR möchten sie ein Sortiment von Bio-Weinen in Mehrwegflaschen im konventionellen Getränkefachmarkt etablieren, um Mehrweg einer breiten Käuferschicht zugänglich zu machen. Der Marktanteil von Mehrwegflaschen im Weinbereich in Deutschland ist bisher mit circa 5 Prozent eher gering. Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie unter diesem Link.
Auch in Österreich gibt es eine vielversprechende Initiative namens “Mehrweg-Bouteille”, die sich für die Einführung eines Mehrweg-Systems für 0,75-Liter-Weinflaschen einsetzt. Im Vergleich zu anderen Getränken, wie Milch, Limonade oder Bier, erlebt die Mehrwegflasche derzeit ein Revival. Dennoch gibt es im Weinbereich kaum Angebote in Mehrweg. Obwohl Wein aufgrund des hohen Marktanteils inländischer Weine in Österreich prädestiniert für ein Mehrwegsystem wäre, fehlt es bisher daran. Ein erfahrenes Team aus der Wein-, Logistik-, Nachhaltigkeits- und Verpackungsbranche hat sich zusammengeschlossen, um ein Mehrwegsystem (0,75 l Flasche und Sekundärverpackung) für Wein zu entwickeln und am österreichischen Markt zu etablieren. Das Projekt zielt darauf ab, positive ökologische Effekte wie Abfallvermeidung, Ressourcenschonung und CO2-Reduktion zu erzielen. In der Konzeptionsphase werden Workshops mit relevanten Akteuren der Branche abgehalten, um die Anforderungen an ein Mehrwegsystem zu identifizieren. Dies dient als Entscheidungsgrundlage für die Spezifikation der Mehrwegflaschen, die Auswahl der Vertriebswege und die Entwicklung eines Logistiksystems. Die Wirtschaftlichkeit des Systems wird ebenfalls geprüft, um die Durchführbarkeit des Projektes sicherzustellen. In der Pilotphase soll die Etablierung des Mehrwegsystems auf dem Markt realisiert werden, begleitet von Marketingmaßnahmen zur Maximierung des Verständnisses bei den Verbraucher:innen. Parallel zur Einführung wird eine Evaluierung durch die Befragung der involvierten Akteure durchgeführt, um mögliche Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben. Weitere Informationen sind unter diesem Link verfügbar.